Internet für Alle

Das Projekt „Hürden im Netz trotz LRS überwinden“ haben wir im Dezember 2022 gestartet. Mit dem Projekt haben wir innerhalb eines Jahres 32 Eltern von Kindern und Jugendlichen (von der 3. bis zur 10. Klasse) mit einer Lese-Rechtschreibstörung und die Kinder und Jugendlichen selbst geschult, um ihnen eine barrierefreie Nutzung des Internets zu ermöglichen. Gerade diese Zielgruppe hat es schwer, sich in dem vielfältigen Angebot im Internet zurechtzufinden, für sie wichtige Informationen zu filtern, Texte zu lesen, aufzusetzen und digital zu kommunizieren. Wir haben sie als Multiplikatoren befähigt, ihr von uns erlerntes Wissen weiter zu streuen. Dabei war es uns wichtig, auch die Eltern mit einzubinden, damit sie ihre Kinder zu Hause weiter unterstützen können.

Eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat weitreichende Auswirkungen auf das alltägliche Leben eines Betroffenen. Die Verankerung der digitalen Medien im Unterricht ist schon lange keine Innovation mehr, sondern mittlerweile zur Normalität geworden. Die gegenwärtige schulische Kommunikation unter Schülern, Lehrkräften und Eltern setzt nicht nur den Zugang zu Internet und anderen digitalen Medien voraus, sondern vor allem auch einen sicheren Umgang hiermit.

Außerdem ist die Nutzung digitaler Medien bei Jung und Alt Grundvoraussetzung für gesellschaftliche und soziale Akzeptanz. Wer sich hier nicht auskennt, ist oftmals erstmal „außen vor“.

In unseren Workshops haben die von einer LRS betroffenen Kinder und Jugendliche und deren Eltern gelernt, wie sie mit ihren Endgeräten die Sprachein- und Sprachausgabe optimal nutzen können. Die Einstellungsmöglichkeiten und die Handhabung der Technik wurde geübt. Ferner wurde über die Möglichkeiten und die Risiken der Internetnutzung aufgeklärt. Jeder Teilnehmer konnte am Ende die Sprachein- und Sprachausgabe in praktischen Übungen anwenden. Somit wurde durch die Schulungen die Teilhabe im Netz und in den sozialen Medien erleichtert.

Damit die genutzte Plattform nicht selbst zur Barriere wird, wurde die Schulung auf Macs, Windows-PCs wie auch Tablets und Mobiltelefone unter iOS und Android, also auf verschiedene Betriebssysteme, ausgerichtet. Zur Unterstützung vor Ort, aber vor allem auch zu Hause, wurden die teilnehmenden Kinder und Jugendliche von mindestens einem Elternteil begleitet. Die Teilnehmenden brachten, soweit möglich, ihre eigenen Geräte mit, um das Gelernte sowohl an Ort und Stelle ausprobieren und umsetzen, als auch zu Hause anwenden zu können. Ziel war es hiermit einen flüssigeren Lernprozess zu ermöglichen und Barrieren abzubauen.

Zur Umsetzung des Projektes wurde auch unser Orgateam in mehreren Kursen zur Nutzung von Multimediageräten und relevanten Anwendungen geschult, darunter Internetrecherche, Chancen und Risiken der Nutzung von Social Media, Vorlese- und Diktiersoftware, Online-Apps. Sie wurden zu Multiplikatoren, die Eltern, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit dem Internet und entsprechender Software einen barrierefreien Zugang ermöglichen können.

Die Workshops und Teamschulungen wurden abgehalten von dem Webdesigner Andreas Höhne.
Bei allen Veranstaltungen konnte sowohl den betroffenen Kindern und Jugendlichen, als auch den Eltern neues Wissen vermittelt werden. Wir freuen uns über zahlreiche Rückmeldungen, dass die erworbenen Fertigkeiten zu Hause und in der Schule ein- und umgesetzt werden können und diese als Hilfe empfunden werden.

Erstmals in unserer Vereinsgeschichte haben wir ein Projekt, das sich direkt an die betroffenen Schüler richtet, durchgeführt. Wir danken der Aktion Mensch herzlich für die Förderung des Projektes.

Projektleiter: Tanja Budke
Referent: Webdesign Andreas Höhne
weitere Mitarbeiter: das Orga-Team vom Kölner Arbeitskreis LRS & Dyskalkulie e.V.

Förderer