Der Kölner Arbeitskreis LRS & Dyskalkulie e.V. wurde als Experte zum Thema Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche zur Anhörung vom Ausschuss für Schule und Bildung geladen.
Seit 2018 fordern wir mit unserem Netzwerk beim Ministerium für Schule und Bildung, dass der sogenannte LRS-Erlass erneuert wird und schulrechtliche Vorgaben für die Rechenschwäche geschaffen werden.
Endlich findet unser Anliegen gehör. Nach unserer erfolgreichen Podiumsdiskussion und die Ergebnisse unserer Umfrage, stehen wir im engen Austausch mit den Vertretern der Landtagsfraktionen. Alle nehmen unser Anliegen ernst und sind sich des Handlungsbedarfs bewusst.
Die Sitzung wurde öffentlich gestreamt und ist unter folgendem Link aufzurufen:
https://www.landtag.nrw.de/home/mediathek/video.html?kid=c3521295-d2e0-4ca7-bf40-cd02fb4b27cf
Online wurde bei der Tagesschau und WDR berichtet:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-53851.html
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/lernschwaechen-grosser-reformbedarf-100.html
Vorab haben wir zur Anhörung unsere Stellungnahme und die Auswertung unserer Umfrage eingereicht.
Informationen zur Auswertung:
Die Mehrzahl der Schulen in NRW verlangt die rechtswidrige Vorlage fachärztlicher Atteste, damit die LRS oder Rechenschwäche anerkannt wird. Dies sind auch die Erfahrungen aus unserer langjährigen Arbeit. Ziel der Erhebung war es, einen detaillierten Überblick über die Erfahrungen von Elter und Lehrkräften zu gewinnen, wie Schulen in NRW mit den Anliegen und Bedürfnissen von betroffenen Schülern umgehen.
In der Auswertung der Umfrage zeigt sich außerdem, dass viele Schulen ihren Förderauftrag für die Betroffenen nicht oder nur ansatzweise umsetzen.
Gleiches gilt für die Gewährung von Nachteilsausgleichen und Maßnahmen zum Notenschutz, die den Betroffenen zustehen, damit sie ihre Schullaufbahn ebenso erfolgreich durchlaufen können wie ihre Mitschüler.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 30.11.2022 Abgeordneten des NRW-Landtags präsentiert und gemeinsam mit Experten und Gästen diskutiert.
Der Tenor der Umfrage sowie die Podiumsdiskussion zeigt, dass ein Grund für die unbefriedigende Situation an den Schulen in NRW sicherlich die fehlenden Kenntnisse und Kompetenzen für den Umgang mit Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche sind, wie die Befragten auch eigenem Bekunden mitteilten.
Vor diesem Hintergrund fordern der „Kölner Arbeitskreis LRS & Dyskalkulie e.V.“ von den politischen Verantwortlichen, dass die Regelungen des sog. LRS-Erlasses dringend und umgehend vollständig umgesetzt werden, der Erlass erneuert und im Schulgesetz verankert wird.
Außerdem soll dafür gesorgt werden, dass auch in NRW eine Rechtsgrundlage für den Umgang mit Rechenschwäche geschaffen wird, wie dies in den meisten anderen Bundesländern bereits der Fall ist.